Die Due Diligence

Eine Due Diligence oder – weniger spektakulär in unserer Sprache – sorgfältige Prüfung ist vor dem Kauf eines Unternehmens (oder Anteilen davon) durchaus üblich und absolut notwendig. Die Einbindung des Unternehmensverkäufers ist wichtig, neben der (vertraulichen) Freigabe von Daten sind auch spezielle Kenntnisse und Erfahrungen aus verschiedensten Bereichen abzufragen. 

In welchem Ausmaß diese Prüfung geschieht, hängt von mehreren Faktoren ab. Neben der Kenntnis des Käufers vom Unternehmen selbst, vom Markt auf dem es tätig ist, den gesetzlichen Rahmenbedingungen und anderen wird auch der Kaufpreis des Unternehmens eine Rolle spielen. Das insofern, als die vorzunehmende Prüfung, die je nach Umfang und Genauigkeit Ressourcen bindet und Aufwände verursacht, in einem vertretbaren Verhältnis zur Transaktionssumme bleiben soll. 

Due Diligence

Wir kennen keine allgemein gültigen Anweisungen, wie diese Prüfung vorzunehmen ist, welche Bereiche hineinfallen oder in welchem Umfang die Due Diligence stattfindet. Jedenfalls werden Erkenntnisse daraus maßgeblich über Kauf oder Nicht-Kauf bzw. über den Angebotspreis mitentscheiden. 

Im Regelfall wird eine Due Diligence unabhängig von Art, Größe und Branche des Unternehmens auf jeden Fall eine Analyse der Rechnungswesendaten beinhalten. Diese ist vergleichsweise einfach, kann ausgelagert und unabhängig von Ort und Zeitpunkt durchgeführt werden. Betrachtungszeitraum meist 3 – 5 Jahre zurück und eine Prognoserechnung für 1 – 3 Jahre, weiter in die Zukunft reichende Prognosen beinhalten im Regelfall eine sehr hohe Unsicherheit. Beim zu übernehmenden Anlage- und Umlaufvermögen sollten realistische Bewertungsansätze gefunden werde, die nicht immer mit dem Handelsrecht (Buchwerte) im Einklang stehen. 

Die weitere Prüfung selbst hängt von der Art des Unternehmens ab. Bei Produktionsbetrieben werden neben eingehenden technischen Analysen auch unter anderem Gewerberecht, Umweltrecht, Arbeitsrecht, Prüfung der Prozesse, Abbildung der Prozesse in der IT und in einer Kostenrechnung hinterfragt. Bei Dienstleistungsunternehmen gibt es möglicherweise einen stärkeren Focus auf den Markt, den Mitbewerb, das Marketing oder die Kompetenzen der Mitarbeiter. 

Liegt, aus welchem Grund auch immer, eine Due Diligence vor, sollte die Aktualität selbiger hinterfragt werden. Wegen der Dynamik in Unternehmen und Märkten sollte eine Due Diligence, die vor einigen Monaten oder gar wenigen Jahren erstellt wurde, überprüft und möglicherweise überarbeitet werden, selbst wenn sie in Inhalten und Struktur den Anforderungen der Firmenkäufers entspricht. 

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